Ein Nerd-Job, den ich liebe: Bestehende Websites aufräumen und neu konstruieren. Module sortieren, Redundanzen beseitigen, verständliche Stories und User Flows schaffen. Marie Kondo fürs Internet, wenn man so will.
Mein Job als UX Designerin fing mit dem Aufschreiben von Feinkonzepten und dem Ordnen von Content an. Sowohl bei Jung von Matt, als auch bei Philipp und Keuntje war der Kern meiner Arbeit oft das sinnvolle Verteilen von Inhalten auf einzelnen Seiten, bzw. entlang der User Journey – kurz die Informationsarchitektur.
Ob Kampagnenseite, Onlineshop oder FCMG-Website: die Basis eines jeden guten Plattform-Konzeptes ist, dass Informationen verständlich aufbereitet werden und die Nutzer*innen zu ihren individuellen Zielen auf der Seite führen. Oder, wie Aufräum-Coaches sagen würden: jeder Gegenstand hat einen festen Platz – und zwar dort, wo du ihn am häufigsten brauchst. Dasselbe gilt für Information.
Case: Audi Händlerseiten
Ein Projekt aus meiner Zeit bei SinnerSchrader war ein ganz typisches Projekt aus der Kategorie “Aufräumen”: wir vereinheitlichten Angebots-Templates für lokale Audi Händler. Zusätzlich zur audi.de Länderseite können Händler eigene .audi Websites pflegen. Auf diesen Seiten werden Angebote der einzelnen Niederlassungen ausgespielt.
Das Einstellen der Angebote ist für viele Händler eine aufwendige Zusatzaufgabe. Zwar werden die meisten als vorausgefüllte Blueprints von einer Content Agentur geliefert. Die Pflege der händlerspezifischen Angaben im CMS war bisher jedoch überkomplex und dadurch anfällig für Fehler wie inkonsistente oder redundante Information. Mitunter gab es starke Abweichungen im Seitenaufbau, selbst innerhalb von Niederlassungen. Meine Aufgabe war es, ein neues Template zu entwerfen, das den Händlern die Angebotserstellung erleichtert und auf die Nutzer*innen im Frontend konsistenter wirkt. In diesem Blogartikel fokussiere ich mich auf Letzteres.
Um zu verdeutlichen, worauf es bei einer guten Seitenhierarchie ankommt, zerschnitt ich zuerst die bestehenden Komponenten, sortierte sie in Kategorien ein und ordnete selbige Kategorien nach Relevanz. Als Kern der Seite identifizierte ich die Angebotsdetails (z.B. die konkrete Ausstattung). In der unmittelbaren Nähe befindet sich die Hauptaktion: der Händlerkontakt. Neben dem Call to Action sind weitere Produktinformationen (z.B. zum Modell) relevant. Erst dann interessieren sich Nutzer*innen im Normalfall für weitere Angebote und detaillierte Händlerinformationen (Adresse, Öffnungszeiten).
Die abstrakte Informationshierarchie übersetzte ich anschließend in einen konkreten Seitenaufbau. Mit den bestehenden Modulen konnte so ein Template erstellt werden, das die Angebote vereinheitlicht und sie damit für potentielle Käufer*innen verständlich und vergleichbar macht. Zusätzlich zum Grundaufbau gibt es innerhalb einzelner Bereiche weiterhin optionale Module, sodass trotz der strikten Ordnung individuelle Angebote erstellt werden können. Gemeinsam mit meinem UI Design Partner entstand der finale Aufbau mit einigen Design-Überarbeitungen für mehr visuelle Konsistenz.
Unclutter the internet!
Es gibt viele gute Gründe, Websites aufzuräumen. Mein persönlicher Ordnungsfimmel ist nur einer davon. Ganz wie Marie Kondo bin ich der Meinung, dass Dinge, die weder einen Zweck erfüllen, noch besonders schön sind, dringend weg sollten. Redundanzen zu beseitigen schafft nicht nur Übersicht, sondern spart auch Daten. Natürlich ist das Interface hier nur eine Stellschraube. Aber es ist eben meine.
S.
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